Communicatio Socialis - Zeitschrift für Medienethik und Kommunikation in Religion und Gesellschaft - Ausgabe 1/2022
„Grenzgänger des Journalismus“
Herausgeber:
Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen, Prof. Dr. Alexander Filipović, Dr. Renate Hackel-de Latour
Nomos Verlag 2022
Welche Bilder haben Sie im Kopf, wenn Sie an den Beruf „Journalist:in“ denken? Vielleicht die rasende Reporterin mit Fotoapparat, Block und Stift? Oder den Fernsehjournalisten, der in der „Tagesschau“ zugeschalten wird? Tatsächlich war der Beruf schon immer facettenreicher als diese Stereotype – aber wahrscheinlich war es nie so diskutabel wie heute, was Journalismus ist und was nicht. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Communicatio Socialis begibt sich daher auf eine Spurensuche: Auf eine Spurensuche zu den Grenzgängern des Journalismus.
Denn: Journalistische Inhalte zeigen sich heutzutage in den unterschiedlichsten Facetten und werden auch von Menschen ohne journalistischen Background gestaltet. Da sind Influencer:innen wie Louisa Dellert, die Spitzenpolitiker:innen interviewt und ihre Follower:innen über umweltpolitische Fragen informiert. Da sind Wissenschaftler:innen wie Christian Drosten und Sandra Ciesek, die in den letzten beiden Jahren mit ihrem Podcast „Coronavirus-Update“ eine der reichweitenstärksten Stimmen im Journalismus waren. Da sind Unterhaltungsprofis wie Joko und Klaas, die sich mit Albernheiten 15 Minuten Sendezeit bei „ProSieben“ erspielen – und diese füllen mit Beiträgen über sexualisierte Gewalt oder die Herausforderungen der Pflege. All das sind vielleicht keine Journalist:innen, wohl aber Grenzgänger des Journalismus.