Bericht über das CCEE-Treffen der verantwortlichen Bischöfe für soziale Fragen vom 8. bis 10. 6. 2009 in Zagreb

Autor(en)
Ingeborg Gerda Gabriel
Abstrakt

Bericht über das CCEE-Treffen der verantwortlichen Bischöfe für soziale Fragen vom 8. bis 10. 6. 2009 in Zagreb

 

An dem Treffen nahmen neben dem Präsidium der CCEE unter Kardinal Erdö und Bosanic 17 Bischöfe aus ganz Europa sowie der Vizepräsident des Päpstlichen Rates für Iustitia et Pax, Mons. Crepaldi, teil. Darüber hinaus waren noch mehrere Vertreter von Bischofskonferenzen sowie Delegierte von fünf Ländern präsent, siehe beiliegende Teilnehmerliste.

 

Wie dem beiliegenden Programm zu entnehmen ist, fanden die Beratungen im Wesentlichen am 9. 6. 2009 in einem dicht gedrängten Tagesprogramm statt. In seiner Begrüßungsrede unterstrich Kardinal Bosanic als Gastgeber die Bedeutung des sozialen Engagements der Bischöfe in der gegenwärtigen Lage Europas.

 

Kardinal Erdö betonte in seinem Referat, dass sich die Kirche mit keiner ökonomischen und politischen Ideologie identifiziere, es aber zugleich keine absolute Trennung von Kirche und sozialem Leben bzw. Staat geben könne. Das zentrale Anliegen sei die Förderung der menschlichen Person. Die Bischöfe seien Propheten der Gerechtigkeit und der sozialen Liebe, wie es in der Exhortation von Papst Johannes Paul II., Pastores gregis von 2001, heiße. Aufgabe der Kommission Iustitia et Pax sei es, dieses Grundanliegen in die Gesellschaft hinein zu verbreiten. Dies sei auch Aufgabe der Kommissionen Iustitia et Pax, zu denen eigentlich nur Bischöfe zählen, die sich aber auch der Laien bedienen können.

 

In der folgenden Diskussion legte der Sekretär der CCEE, Pater Duarte da Cunha, den Plan vor, dass sich die für soziale Fragen verantwortlichen Bischöfe der CCEE in Zukunft alle drei Jahre treffen, um diesem Anliegen zu entsprechen, sowie den Vorschlag, die bestehenden Kommissionen der CCEE (Umwelt, Arbeit) unter dem Oberbegriff ¿Iustitia et Pax¿ zusammenzuführen. In der folgenden Diskussion wurde vor allem betont, dass es dabei nicht zu einer Beeinträchtigung bestehender und funktionierender Strukturen von Iustitia et Pax in den einzelnen europäischen Ländern kommen dürfe.

 

In der zweiten Arbeitseinheit folgte das Referat von Mons. Crepaldi über die neue internationale Finanzarchitektur, in dem er sich im Wesentlichen auf die Note des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden vom 18. November 2008 bezog und die gegenwärtige Lage mit jener verglich, in die hinein die Enzyklika Quadragesimo anno (1931) geschrieben worden war.

 

Dr. Bernard Scholz von der Vereinigung Compagnia delle opere beleuchtete in seinem Referat die Gründe der Finanzkrise (Abkoppelung der Finanz- von der Realwirtschaft, kurzfristige Profitmaximierung unter Betonung der shareholder¿s value, mangelnde Wertorientierung). Er betonte die Bedeutung der personalen Arbeit, der Unternehmenskultur sowie der sozialen Funktion des Unternehmens und das Subsidiaritätsprinzip, das zu einem Fokus auf die freie Initiative führe.

 

Am Nachmittag sprachen in der dritten Arbeitseinheit Bischof Juan José Omella Omella über das Problem der Arbeitslosigkeit, die in Spanien am höchsten von allen europäischen Ländern ist. Die Kirche habe seit dem Beginn ihrer Soziallehre die Verringerung der Arbeitslosigkeit als eines ihrer vorrangigen Anliegen gesehen und verschiedene praktische Vorschläge im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit gemacht. Vor allem die Caritas spiele hier eine zentrale Rolle und biete verschiedene Dienste an. Dazu gehören Ausbildung und Trainingsstellen sowie Hilfe für die Opfer der Krise und das Eintreten bei den politischen Institutionen. ... [Bericht hat offenbar zu viele Zeichen]

Organisation(en)
Journal
Unknown Journal
Anzahl der Seiten
2
Publikationsdatum
2009
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
603204 Christliche Sozialethik
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/dbe2650b-eaf8-4cbd-a152-0ec633f07ae2